04.05.21

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Einjähriger Beifuss (Artemisia Annua) gegen Viren

Die Artemisia Annua, auch einjähriger Beifuß genannt, ist als wirksames Mittel gegen Malaria-Erreger bekannt. Auch gegen andere Viren, wie etwa Herpes-Erreger kann die Pflanze Wirksamkeit zeigen. Ganz aktuell steht die Artemisia Annua besonders aufgrund ihrer wahrscheinlichen Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2 im Interesse der Forschung. Wie es aussieht, enthält Artemisia Annua also einen Wirkstoff möglicherweise sogar mehrere Wirkstoffe, die antivirale Eigenschaften aufweisen. Um welche Stoffe es sich dabei handelt, wie sich die Wirksamkeit der Pflanze gegen Viren wirken könnte und ob sie tatsächlich gegen das Coronavirus hilft, wird hier erläutert.

Wirksamkeit gegen Malaria


Es ist nicht Beifuß, die gegen Malaria-Viren wirksam ist, sondern der darin enthaltene Inhaltsstoff Artemisinin. Der Wirkstoff wurde in den 1970er Jahren erstmals von der chinesischen Pharmakologin YouYou Tu isoliert und gilt seit dieser Zeit als der wichtigste Wirkstoff gegen die Viren. Artemisinin zerstört durch reaktive Radikale die Plasmodien, die aus der Peroxidstruktur des Moleküls in den infizierten Erythrozyten entstehen. YouYou Tu erhielt im Jahr 2015 für die Entdeckung von Artemisinin den Nobelpreis für "Physiologie oder Medizin". In den Blättern und Blüten von Einjährigem Beifuß sind bis zu 1,4 Prozent Artemisinin enthalten - genauso wie viele weitere aktive Substanzen, denen ebenso bei der Malariatherapie und einigen weiteren Erkrankungen eine Wirksamkeit mittels synergistischer Effekte nachgesagt wird.

Die Wirkung von einjährigem Beifuss gegen Herpes-Viren


Selbst gegen Herpes-Viren wird der einjährige Beifuß aufgrund seines Wirkstoffs Artemisinin verwendet. Die Wirkung basiert auf den virushemmenden Eigenschaften des Artemisinins. Bei der Behandlung von Herpes mit Artemisia wird diese entweder als Pulver oder als Creme auf die Fieberbläschen aufgetragen. Es wird jedoch empfohlen, die Behandlung mit den ersten Sichtungen von Herpesbläschen zu beginnen.

Wirkt Artemisia Annua gegen SARS-CoV-2?


Anfang 2020 wurde in Madagaskar ein Kräutertee mit Artemisia Annua entwickelt, der gegen Corona-Viren wirksam sein sollte. Angewendet wurde er vorwiegend in afrikanischen Ländern - die Weltgesundheitsorganisation (WHO) riet von dem Getränk allerdings ab. Stand heute konnte eine Wirkung des speziellen Tees nicht nachgewiesen werden. Dennoch haben einige Forscher und deren Institute, darunter auch das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung und die University of Kentucky, angefangen, die Wirkung von Einjähriger Beifuß gegen SARS-CoV-2 genauer zu untersuchen. Tatsächlich konnte bei aus Kentucky stammenden Artemisia Annua Blättern, die mit absolutem Ethanol oder destilliertem Wasser extrahiert wurden, eine antivirale Wirksamkeit festgestellt werden. Zumindest in Labortests habe sich zeigen lassen, dass es zu einer bedeutend verringerten Plaquebildung kommt, wenn zunächst ethanolischer oder wässriger Artemisia Annua Extrakt und dann schließlich die Coronaviren zugegeben werden. Der Wirkstoff Artemisinin, der weithin bekannt für seine Wirksamkeit gegen Herpes-Viren und Malaria-Erreger ist, sei den Forschungen zufolge bei dem Coronavirus nicht ganz so wirksam. Anzunehmen ist dies, da Einjähriger Beifuß Extrakte merklich besser funktioniert haben sollen, als reine Artemisininderivate.
In dem Artikel "Artemisia Annua - Wirkung gegen Corona (Covid 19)" können noch weitere Informationen gefunden werden.

Die Wirkung gegen andere Viren


Artemisia Annua kann zudem gegen weitere Viren helfen. In einer in vitro Beobachtung aus dem Jahr 2006 wurde die Wirkung der Pflanze gegen Flaviviren, im speziellen Viren der bei Rindern auftretenden Bovinen Virusdiarrhoe, erforscht. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass der Wirkstoff Artemisinin mit IFN-alpha und Ribavirin sowie in Kombination mit der momentanen pharmakologischen Therapie für eine Behandlung von durch Flaviviren ausgelöste Infektionen beim Tier und beim Menschen geeignet sein könnte. Endgültig geklärt ist die Wirksamkeit des einjährigen Beifuß gegen solche Virenstämme bislang aber nicht.

Auch gegen Viren wie Hepatitis B und Hepatitis C könnte der einjährige Beifuß respektive das enthaltene Artemisinin wirksam sein. Bei einer an Mäusen gemachten Untersuchung wurde die Wirkung von Beifuß Polysacchariden (AAP) auf das Hepatitis C Virus erforscht. Dabei zeigte sich, dass Mäuse, die hoch dosiertes AAP und Mäuse, die niedrig dosiertes APP erhielten, keine signifikanten Unterschiede in den Antikörperniveaus zeigten. Trotzdem sollen die Polysaccharide als Adjuvans des HCV / NS3-DNA-Impfstoffs die zelluläre Immunfunktion und die humorale Immunität normaler Mäuse sowie Cyclophosphamid-induzierter, immungeschwächter Mäuse zum Positiven hin verändern. Auch soll AAP der Studie zufolge die IFN-y-Sekretion fördern. Auch hier konnte die Wirksamkeit von Artemisia Annua bislang nicht eindeutig belegt werden.